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Die Schalmei, eine Vorläuferin unserer heutigen Oboe, besitzt eine konische Innenbohrung und wird mit einem Doppelrohrblatt mit grossem Luftdruck angeblasen. Oft wurde zur Entlastung der Lippenspannung bei längerem Blasen eine "Pirouette" (Lippenstütze) verwendet. Der scharfe, nasale Klang der Schalmei entsprach im 19.Jh. nicht mehr dem neuen Klangideal, weshalb sie durch Klarinette und Handharmonika verdrängt wurde. Ein weiterer Grund für ihr Verschwinden war die anstrengende Blastechnik. Dazu vermerkte Szadrowsky noch 1868: "Das allmälige Verschwinden dieses schönen Instrumentes ist sehr zu bedauern, weil damit auch eine Zierde des Alp - lebens zu Grunde geht. Aber die Bequemlichkeit ist ein fürchterlicher Feind des Schönen. Wir haben jetzt statt Schalmeien die - Handharmonika. Aures Hominum Novitate laetantur." Wie die Sackpfeife ist auch die Schalmei ikonographisch beinahe lückenlos dokumentiert. Besonders schöne Darstellungen des Instrumentes finden sich in den Totentänzen des 16.Jh. (N. Manuel, H. Holbein) und in vielen Bilderchroniken. "Ein gut par Backen Athems vol / Ein Sackpfeiff tut begeren wol : So steht sie wol bey der Schalmey / Und ist er Bauern Orgel frey" (Knittelvers auf einem Winterthurer Kachelofen des 17.Jh.)
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