|
|||||||
|
Zahlreiche Abbildungen belegen den Gebrauch der Drehleier in der Schweiz, so beispielsweise eine Schnitzerei um 1432 am Chorgestühl des Basler Münsters. Eine frühe Erwähnung des Instruments findet sich 1407. In den Volksschauspielen des 16. Jh. wird die "Lyre" häufig den "gemeinen Spielleuten" zugeordnet. Alte Familiennamen wie "Leirer", "Lyrer", "Lyrenmann" usw. deuten auf die musikalische Betätigung ihrer Vorfahren hin. Die Drehleier oder Bauernleyer gehört zur Gruppe der Streichinstrumente. Ihre Saiten werden durch ein Rad angestrichen, welches der Spieler mit der einen Hand an der Kurbel dreht, während er mit der anderen Hand die Melodiesaite mittels einer Tastatur abgreift. Das Rad ist am Rand mit Kolophonium bestrichen und funktioniert so als "endloser Bogen". Dies ermöglicht, nebst einer Melodiesaite gleichzeitig mehrere Bordun-Saiten erklingen zu lassen. Diese Saiten erzeugen anhaltende Töne und sind in Grundton und Quinte gestimmt. So entsteht ein Klang, der dem einer Sackpfeife sehr ähnlich ist. Durch rhythmisches Drehen der Kurbel kann ein Schnarren erzeugt werden; ein Schnarrsteg vibriert dabei lose auf die Resonanzdecke. Die Leyer eignet sich vorzüglich als Tanzmusikinstrument, sie wird aber auch gerne zur Gesangsbegleitung benutzt. Die Drehleier, wie sie in unserer Volksmusik verwendet wird, ist diatonisch; Halbtöne lassen sich jedoch in der Klaviatur einstellen.
|
||||||